Zum Spiel:
Vor gut 2000 Zuschauern setzte pünktlich zum Spielbeginn ein heftiger Regen ein, der sich aber Gott sei Dank nach wenigen Minuten wieder verzog. Ingolstadt legte zunächst los wie die Feuerwehr und kam bereits nach 4 Minuten zum hochverdienten 1:0, als Demir im Strafraum mit dem Rücken zum Tor stehend zum besser postierten Leitl zurücklegte, der unhaltbar für den Siegener Torwart Wulnikowski flach zum 1:0 ins rechte Eck schoss. Doch plötzlich erwachte in der Ingolstädter Mannschaft wieder der ach so bekannte "Heimspielschlendrian". Bälle wurden im Mittelfeld leichtfertig vertändelt und die Siegener wurden somit leichtfertig zu Kontern eingeladen. Die Stürmer aus Siegen wurden vorne immer wieder flach in den Raum geschickt, was die FCI-Abwehr um die langen Wenczel und Metzelder immer wieder in Verlegenheit bracht. In der 23. Minute war es dann soweit. Popovic, ein erfahrener Zweitliga- und Regionalligatorjäger, der nie in den Griff zu bekommen war, nutzte eine dieser Unachtsamkeiten in der Ingolstädter Abwehr und schoss den Ausgleich. In der Folgezeit plätscherte das Spiel bis zur Pause so dahin, Ingolstadt war zwar feldüberlegen, konnte sich aber nur noch eine gute Chance erarbeiten, die aber von ich glaube es war Wohlfahrt kläglich vergeben wurde. Dieser nahm im Strafraum den Ball an, er kam frei zum Schuss, der Ball landete aber nur am Außennetz.
In der 2. Halbzeit nahm das Spiel zum Teil grausame Züge an. Siegen wollte nicht mehr, Ingolstadt konnte anscheinend nicht. Ja bis der Schiri in der 60. Minute aus unerfindlichen Gründen Elfmeter für Ingolstadt gab. Entweder war es Handpiel des Siegeners, ein Foul war von mir aus ca. 70 Metern Entfernung nicht zu erkennen. Was solls, Jungwirth verwandelte zum zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaften 2:1 für unsere Mannschaft. Diese Führung gab aber unserer Mannschaft nicht etwa mehr Sicherheit. Ganz im Gegenteil, die Siegener fuhren immer wieder brandgefährliche Angriffe auf unser Tor, und als in der 77. Minute ein Siegener eindeutig außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht wurde (er legte eine oskarreife Flugeinlage hin und purzelte danach durch den halben Strafraum), gab es wiederum Elfmeter, aber diesmal für Siegen. Könnte eine Konzessionsentscheidung gewesen sein wegen dem Elfmeter für Ingolstadt. Seis drum, Blessin verwandelte zum 2:2, und so blieb es bis zum Schluss.
Fazit: Ingolstadt schaffte es wieder nicht, eine zweimalige Führung über die Zeit zu schaukeln, und es ist mir unverständlich, dass unsere Gegner bei unseren Heimspielen alle bis dato sowohl taktisch, technisch als auch läuferisch uns klar überlegen waren. Das Unentschieden geht in Ordnung. Ingolstadt spielt immer gleich: Statisch über die Flügel und dann hohe Bälle in den Strafraum, oder flach durch die Mitte, wo die Bälle von den Gegnern meist rechtzeitig abgefangen werden. Wenns so weitergeht, werden wir so schnell kein Heimspiel gewinnen, und wenn ein Podolski und ein Ismael für die Bayern Amateure nächsten Samstag gegen Ingolstadt spielen, wird auch das nächste Auswärtsspiel eine ganz harte Nuss.
Fanmäßig: Die Gegengerade, allen voran der Fanclub St. Vinzenz, lieferte einen ganz ordentlichen Support ab und unterstütze die Mannschaft auch in schwierigen Phasen lautstark.
Das sogenannte "Rentnereck" mit dem Schanzer Storm lieferte mit seiner Ein-Mann-Trommel einen eher mauen Support ab und unterstützte die Mannschaft nur in den Phasen, wo sie führte, also insgesamt nur eine halbe Stunde. Dieser Support war der Regionalliga definitiv nicht würdig und verbreitete einen Hauch von Bezirksliga-Atmosphäre im weiten Rund. Das muss eindeutig besser werden! Denn die ca. 20-30 Siegener Fans stellten alles in den Schatten und waren eindeutig Herr im Haus. Danke an den Fanclub St. Vinzenz für die tolle Unterstützung!