In einem anderen Thread habe ich gelesen, dass man im Profigeschäft auf die Belange einzelner keine Rücksicht nehmen könne. Dieser Aussgae widerspreche ich nicht, jedoch hänge ich mich jetzt ein bisschen dran auf und drehe den Scheinwerfer in die andere Richtung:
Wenn der FCI der Auffassung sein sollte, dass es aus vereinspolitischen Gründen sinnvoll ist, gegen Osnabrück Michi Lutz ins Tor zu stellen, dann haben (gemäß der oben genannten These) die übrigen Vereine diese Entscheidung zu akzeptieren. Wie gesagt, jeder schaut auf sich selbst, oder? Karlsruhe und Oberhausen hatten 33 Spieltage Zeit, mehr Punkte zu holen als ihr Konkurrent Osnabrück, mal so am Rande bemerkt.
Wir stellen da außerdem keinen Amateur aus der C-Klasse ins Tor, sondern einen Spieler der zurecht einen Kaderplatz inne hat. Desweiteren würde ich es mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, ob es nun tatsächlich eine Wettbewerbsverzerrung darstellen würde, wenn ein hochmotivierter Michi Lutz den Vorzug vor Kischstein bekäme. Das könnte ich vielleicht, wenn ich mindestens 2mal in der Woche ein Training besuchen würde. Wie oft seht ihr Lutz trainieren, wenn ich fragen darf?
War es eigentlich auch Wettbewerbsverzerrung, als wir im Herbst letzten Jahres 11 Spiele lang einen Trainer eingesetzt haben, der dieser Aufgabe nachweislich nicht zur Genüge nachkommen konnte?! Alle unsere damaligen Gegner durften sich die Hände reiben und freudig ihre Punkte einkalkulieren (übrigens auch Karlsruhe und Oberhausen). Sehr provokant und hypothetisch formuliert, ok, aber nicht ganz von der Hand zu weisen.
Ich denke, dass sich jeder Fan, der den Verein seit seiner Gründung verfolgt und unterstützt, sehr über eine verdiente und würdige Verabschiedung dieses "Mannes der ersten Stunde" freuen würde. Vielleicht kann sich mancher Fan, der später dazugekommen ist ja gar nicht vorstellen, wie sehr sich Lutz in dieser Zeit entwickelt hat. Mehrmals schon wurde er nach einem Aufstieg als zu schlecht befunden und ihm ein Reservistendasein prognostiziert. Er blieb standhaft, erkämpfte sich immer wieder seinen Platz, wovon letzten Endes vor allem der Verein profitierte. Und eben dieser Verein soll jetzt einen soclchen Spieler nicht würdevoll verabschieden dürfen, weil das angeblich Wettbewerbsverzerrung darstellen würde? No way!
Diese Sentimentalität sollten all diejenigen, die das nicht wissen können, weil sie es eben nicht miterlebt haben (Achtung: kein Vorwurf!), all jenen anderen zugestehen, die schon zu Zeiten als es nicht unbedingt IN war offen zum FCI zu stehen, einfach nur zugestehen und uns bitteschön nicht mit Binsenweisheiten zum Profigeschäft belehren. Wie der Hase in diesem Geschäft läuft, dürfte jedem klar sein. Auch wenn er den Einsatz eines Urgesteins fordert!