Die heutige DK-Ausgabe sollte man gelesen haben. Baiersdorfer sagt "Ich bin mir sicher, dass alle Schanzer ihn, unseren Stab und unsere Mannschaft mit Hingabe unterstützen werden, um die sportliche Entwicklung voranzutreiben und durch Erfolge wieder auf Kurs zu kommen."
Der neue Trainer wird dabei nicht erwähnt. Er wird aber mit dieser Aussage indirekt in die Pflicht genommen.
Zitat DK, Metzelder: "neben der Leidenschaft für den Fußball", auch aufgrund seiner "Entschlossenheit in dieser sehr herausfordernden und intensiven Liga" bestens ins Anforderungsprofil des Klubs.
Wichtiger wären im Anforderungsprofil z. B. ein Konzept und nachweislich sportliche Erfolge, wie man einen Absteiger in kürzester Zeit so weiterentwickelt, dass er sofort den Wiederaufstieg schafft. Warum fehlt das im FC-Anforderungsprofil?
Leidenschaft und Entschlossenheit sind Selbstverständlichkeiten, über die man gar nicht erst viel reden muß. Für ein Anforderungsprofil gibt es wichtigere Kriterien, wie. z. B. kontinuierliche Erfolge im Profifußball in mindestens den letzten zwei Saisonen. In Dresden hat Capretti in der letzten Saison kein einziges Spiel gewinnen können. Mit Verl ist Cabretti deshalb aufgestiegen, weil der eigentliche Aufsteiger keine Lizenz beantragt hat.
Capretti sagt im DK: "Wir sollen in allen Phasen des Spiels aus einer guten Ordnung heraus dominant auftreten, viel in Ballbesitz sein und den Ball schnell wiederbekommen, wenn der Gegner der Ball hat." Zitatende.
Das wollen doch alle. Wünschenswert wäre doch eine konkretere Aussage, wie er das erreichen will. Etwas mehr Tiefe wäre gut und interessant. Ein Vermitteln von Begeisterung täte in der Situation allen gut.
Capretti ist Pädagoge und hat Mathe, Sport und Religion unterrichtet. Als Aushilfslehrer.
Es besteht die Hoffnung, dass Capretti als Pädagoge mit Methodik und Didaktik vorgeht und wirklich als ein Fußballlehrer arbeitet, so, wie er im Buch steht. Dann könnte sich der Erfolg einstellen. Rehm und seine Vorgänger hatten es mit Pädagogik nicht so sehr.
Eine weitere gute Voraussetzung ist, dass Capretti Mathematiker ist. Die gehen i. d. R. strukturiert und logisch vor. Und wenn er zu den guten Mathe-Lehrern gehört, dann wird er seinen Spielern auch das Fußball-Ein-Mal-Eins erfolgreich vermitteln.
Vielleicht hilf ihm und seinen Spielern die Religion, kritische Situationen besser zu überstehen. Das ist nicht zynisch gemeint.
Ich hoffe wirklich sehr, dass ich mich mit meiner Analyse dort täusche, wo ich negativ bin. Sollte das der Fall sein, würde ich mich selbstverständlich sofort fairerweise entsprechend korrigieren.
Skeptisch bin ich auch deshalb, weil die Entscheidung in kürzester Zeit gefallen ist. Das nährt zusätzlich meine Zweifel, weil dann wichtige Punkte bei der Auswahl übersehen werden können.
Dem FCI und auch uns und mir wünsche ich nichts mehr, als die 2. Liga. Deshalb mein Beitrag. Vermutlich bin ich ein einsamer Rufer in der Wüste.