Der VfB Eichstätt wird neuer Patnerverein des FCI

  • Das ist eine gute und naheliegende Lösung. Dem Gedankenaustausch können jetzt offiziell Taten folgen.

    Davon kann die ganze Region profitieren.

    Bei interessanten Gegnern und Stadionengpass erschießt sich vielleicht auch eine zusätzliche Einnahmequelle für den VfB und den Stadionbetreiber. Aber das ist ein anderes Thema.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwanzer19 (27. August 2020 um 09:11)

  • Weil mich mancher Kommentar im Donaukurier ärgert, habe ich, um dem sachlich zu begegnen, folgenden Kommentar kürzlich geschrieben (Thema war, FCI sagt Trainigslager ab):

    "Mancher müßte Jackwerth die Füße küssen

    Es gab in Ingolstadt vor und nach dem dem Krieg Versuche, beide Vereine zu vereinen, um einen einzigen starken Fußball-Groß-Verein in Ingolstadt zu haben. Alle damaligen Versuche scheiterten, leider.

    Nach 2000 traten zuerst Verantwortliche des ESV und anschließend Verantwortliche des MTV an Peter Jackwerth heran, ihnen finanziell zu helfen. Beiden drohte die Zahlungsunfähigkeit.

    Peter Jackwerth bot finanzielle Hilfe an, aber nur unter Abtretung der Spielrechte. Nachdem beide Vereine und ihre Mitglieder dem Vorschlag Peter Jackwerths zugestimmt hatten, nahm dieser sehr viel Geld in die Hand und gründete 2004 den FC Ingolstadt 04.

    Ingolstadt hatte endlich einen Fußball-Groß-Verein, wie ihn sich schon vorher viele gewünscht hatten, der alle sportlichen und finanziellen Kräfte bündelte - unter einem Namen: FC Ingolstadt 04. Damit wurde etwas in dieser Stadt geschafft, was vorher Generationen sich sehnlichst wünschten, aber nicht hinbekamen. Peter Jackwerth schaffte es mit Mut zum Risiko, Liebe zum Schanzer Fußball und natürlich sehr viel Geld eine Fußballvision Wirklichkeit werden zu lassen.

    Jetzt konnten auch Sponsoren leicht von einem klaren Ziel überzeugt werden, Geld in ein Zukunftsobjekt zu investieren.

    Dass Peter Jackwerth in Ingolstadt es allein (!!) geschafft hat, beide Kontrahenten zu einem leistungsfähigen Großverein zu vereinen, dafür müßten ihm heute viele die Füße küssen.

    Wer mehr wissen will, wie es genau zuging, kann weitere Details in der FCI Ausgabe "Unser Weg" erfahren. Dieses Werk ist empfehlenswert.

    Jemand, der diesen Verein als "Kasperlverein" bezeichnet, macht sich lächerlich.

    Gestern waren ESV und MTV - heute und künftig ist es der FC Ingolstadt 04, auch wenn es hi und da mancher immer noch inneren Widerstand spürt und es nicht wahr haben will. Aber das ist menschlich und verständlich.

    Das ist heute die klare Realität und gerade die Schanzer sollten Stolz auf ihren FC sein."

    Ich hoffe sehr, dass dem letzten Kritiker endlich mit diesem Kommentar im DK die Augen aufgehen mögen.

    Andererseits paßt das Thema zu Kooperation mit all den alten und neuen Partnern sehr gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwanzer19 (30. August 2020 um 21:47)

  • AAE Auf geht´s Schanzer - kämpfen und siegen ! --:-::

  • Sam McCoy, danke, das ehrt mich.

    Es war mir ein Bedürfnis einen bestimmten Druck loswerden zu müssen. Ich öffnete das Ventil mit Herzblut.

    Das war ein echt toller Beitrag von einem wahren Fan, einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings, es ist sicherlich auch heute noch nicht von allen in Ingolstadt gerne gesehen, dass damals die beiden Vereine zusammen gegangen sind. Ansonsten ein echte toller Artikel der vielen Schanzern aus der Seele spricht...

    "Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel!" (Lukas Podolski)

  • Sicher haben das damals nicht alle gerne gesehen. Das ist, wie gesagt, menschlich und verständlich.

    Letztlich ist das Verstehen ein langjähriger Prozess. Nach und nach wird die Geschichte diese Entscheidung bestätigen und als alternativlos akzeptieren.

    Noch eine Anmerkung:

    Während des letzten Krieges spielten der ESV und der MTV zusammen in der KSG (Kriegsspielgemeinschaft). Nach dem Krieg führte man Gespräche zum Zusammenschluß. Doch der gelang nicht.

  • Ich bin ein "Zugereister" und hatte eigentlich nur mal kurz vom ESV gehört, MTV war mir völlig unbekannt als ich 1999 nach Manching zog.

    Meine ersten FCI Spiele habe ich im ESV Stadion gesehen, da stand Michael Lutz noch im Tor.

    Kann mir jemand erklären, woher diese Abneigung einiger gegen diesen Zusammenschluss kam?

    Persönlich habe ich mal erlebt, das wir als kleinerer, jedoch sportlich höherklassiger Verein von einem finanziell stärkeren Verein geschluckt wurden und dann unter dessen Namen weiter gespielt hatten. Es war auch noch ein Nachbarverein. Beim FCI war das aber doch anders, oder hatten da Personen aus einem der beiden alten Vereine einen Vorteil raus gezogen?

  • es gab schon immer eine Rivalität zwischen dem ESV und MTV, der ESV als Arbeiterverein und der MTV stand für das Gegenteil.

    Beide Vereine waren auch eine Zeitlang sehr erfolgreich und spielten sogar mal beide in der 2 Bundesliga Süd....

    Bis das Geld ausging und es mit beiden Vereinen bergab ging......

    SCHANZER. Für Immer❗[FCI]

  • Willi250; ich bin in Ingolstadt aufgewachsen und kenne beide Vereine.

    Schanzer 79 hat es im Kern richtig gesagt.

    Also, lieber "Zugereister", auf bairisch "Zuagroaster", folgendes in Kürze zum Schanzer Fußball:

    Um die Ingolstädter Fußball zu verstehen, muß man etwas in der Stadtgeschichte zurückblättern.

    Der ESV feierte 2019 seinen 100sten Geburtstag. Er wurde folglich nach dem 1. Weltkrieg von Heimkehrern gegründet. Ingolstadt hatte nach dem 1. Weltkrieg etwa 25.000 Einwohner. Zur Zeit des 2. Weltkrieges ca. 30.000. Ringsee war, unter Berücksichtigung der Verkehrssituation, weit außerhalb der Stadt und war ein eigener Stadtteil. Dort entwickelte sich eine eigene, mehr familiäre, Stadtteilkultur.

    In der Innenstadt, die Grenze war die Donau, passierte das gleiche. Die in der Stadt sagten über die Ringseer, das sind "die da draußen" oder "die da drüben" und jeder wußte Bescheid, wer gemeint war. ESV, das war der Hbf und mehr ländlich geprägt.

    Hinzu kommt, dass der MTV viel früher (1881) gegründet (dazu in der Stadt) wurde als der ESV. Ein weiteres Argument, das die "Stoadarer" für sich stolz geltend machten. Aufgrund der damaligen räumlichen Distanz entwickelte sich immer mehr eine rivalisierende Kultur, die besonders im Fußball auch mit Tätlichkeiten auf und neben dem Feld, ausgetragen wurde.

    In jedem der beiden Stadtteile kannte selbstverständlich so ziemlich Jeder Jeden. Es war eine ganz andere Solidarität und Gemeinschaft, als sie heute vorstellbar ist. War einer MTV-Anhänger und traf auf einen ESVler, so konnte es, ganz nach persönlicher Sympathie, schon mal rauher zugehen.

    Besonders dann, wenn man sich während und/oder nach einem Lokalderby traf, das man entweder gewonnen oder verloren hatte. Da wurde ganz schön gelästert.

    Im Stadion an der Jahnstraße habe ich mein erstes Lokalderby erlebt, etwa 1955. Da ging es auf den Platz kompromisslos zu. Jeder Ballgewinn wurde in der gerammelt vollen Runde frenetisch bejubelt. Fouls an eigenen Spieler wurden zwischen den ringsherum gemischten Fans zuerst verbal und dann auch mit Regenschirmen ausgefochten. Bayerische Kraftausdrücke waren da selbstverständlich.

    Anfang der 60er übernahm der ESV die Fußballherrschaft in Ingolstadt. Von da an sprach man von "Ringseern". Diese Erfolge, das muß unbedingt herausgestellt werden, wurden beim ESV überwiegend mit eigenem Nachwuchs aus Ringsee und aus den angrenzenden Gemeinden erzielt (Fink Damaskus "Damerl" war aus Gaimersheim, Horst Blechinger aus Kipfenberg). Der ESV hatte stets (!) viel mehr Zuschauer als der MTV. In Ringsee spielten auch viele Nationalspieler beim Gegner mit, was besonders reizvoll war. Ähnliches gilt auch für den MTV. Der MTV spielte dagegen in den 60ern einige Klassen tiefer. Der MTV holte auf und überholte den ESV, so etwa Anfang der 80er. Der Wettbewerb war nach 1990 so hart geworden, dass sich beide Vereine mangels überhöhter Spielergehälter und mangelnder Zuschauer und Sponsoren finanziell und sportlich übernahmen. Die Folgen kennen wir.

    Abschließend die Gesamtstatistik des ESV gegen den MTV:

    66 Punktspiele: davon gewonnen: 28; Tore: 128:105

    unentschieden: 18; Punkte: 74:58 (2 Punkte-Regel)

    verloren: 20.

    ESV und MTV im Vergleich. 1925/26 bis 2003/04 = 79 Saisonen

    In der gleichen Spielklasse: 35 Saisonen

    ESV höher als MTV: 22 Saisonen (2 x 2 Klassen; 2 x 3 Klassen)

    MTV höher als ESV: 20 Saisonen (9 x 2 Klassen)

    Summe: 77 Saisonen

    KSG Ingolstadt 1943 - 45: 2 Saisonen

    Insgesamt: 79 Saisonen

    Die Zahlen habe ich aus der Statistik ESV Ingolstadt-Ringsee Die Fußballgeschichte von

    Erich Lindermeier herausgesucht.

    Hoffe, eines zur Fußballtradition der Schanzer erklärt und auch deutlich gemacht zu haben, dass der FCI sehr wohl auf Wurzeln verweisen kann, die sich sehen lassen können.

    Viel Spaß!

    Einmal editiert, zuletzt von Schwanzer19 (1. September 2020 um 14:17)

  • Danke, da ich 40 und hier geboren bin kenne ich die meisten Geschichten nur von meinem Opa und Vater, genau diese Geschichten sollten erhalten bleiben solange es noch wen gibt der sie erzählen kann.....

    SCHANZER. Für Immer❗[FCI]

  • Prima, jetzt gibt es hier ein kleines Nachschlagewerk.

    Übrigens, ehemalige Aktive des ESV treffen sich im geschlossenen Kreis regelmäßig monatlich um gegen das Vergessen anzukämpfen, auch gelegentlich in der Presse.

  • Danke Schwanzer19, bin zwar auch ein Ingolstädter der hier aufgewachsen ist, aber so kannte ich die Geschichte nicht.

    Sagt dir der Name Peter Kryzcanowski was? Der war mein Trainer als ich selbst noch gespielt habe. Natürlich Kryzcanowski Senior.

  • Klar. Der Peter hat von 1976 bis 1982 beim ESV Zweit- und Drittklassig gespielt. Damit war er auch dabei, als der ESV in der 2. BL Süd zwei Jahre spielte.

    Insgesamt hat er 161 Pflichtspiele absolviert und 38 Tore erzielt.

    1978 wurde er mit dem ESV Deutscher Amateur-Vize-Meister und 1979 Deutscher Fußballamateurmeister. Es spielte also auch um die DAM 78 und 79.

    Ich kenne (fast) alle seine Mannschaftskameraden die DAM wurden persönlich.

  • Eine kleine Anmerkung von meiner Seite zur 100-Jahr-Feier des ESV. Ein tolles Programm. Bei der Festveranstaltung in der ESV-Sporthalle sind für die im Verein ja nicht mehr vorhandene Fußball-Abteilung Jungs vom FC Ingolstadt mitgelaufen und haben die Fussballtradition verkörpert. Und zwar eine recht bunte Truppe: Jugendspieler aus der U11/U12, Jungs aus dem Fördertraining der ASF und Schanzer Bazis. Zeigt für mich, wie eng der Verein mit dem FC04 zusammen ist. Mein ehemaliger Trainerkollege, mit dem ich in Rohrbach C- und B-Jugend trainieren durfte, Gerhard Fischer (Verteidiger in der 2. Liga, den goldenen Zeiten des ESV), hat mir das bestätigt: Natürlich haben viele am Anfang abgewartet oder waren sogar skeptisch - mittlerweile ist die anfängliche Skepsis gegenüber dem FC04 doch bei Vielen gewichen, auch wenn gerne mal gemeckert wird...

    AAE Auf geht´s Schanzer - kämpfen und siegen ! --:-::

  • Etwas zur 100-Jahr-Feier des ESV.

    Zu dieser Feier gibt es eine Jubiläumsausgabe, die in der ESV Geschäftsstelle gekauft werden kann. In ihr befindet sich ein interessanter Beitrag zum ESV-Fußball.

    Bitte kaufen und lesen. Dann unterhalten wir uns gerne hier wieder, wenn gewünscht.

    Würde mich freuen.

  • Sam McCoy, auf dieser Feier waren zahlreiche ehemalige Fußball-Aktive des ESV eingeladen und die saßen unter den Ehrengästen. Anwesend auch die komplette DAM-Elf, also auch Gerhard Fischer nebst Spielertrainer Horst Pohl.

  • WeSam McCoy, auf dieser Feier waren zahlreiche ehemalige Fußball-Aktive des ESV eingeladen und die saßen unter den Ehrengästen. Anwesend auch die komplette DAM-Elf, also auch Gerhard Fischer nebst Spielertrainer Horst Pohl.

    Weiß ich doch - wir haben uns dort wieder getroffen und noch lange geratscht...

    Mein Sohn war bei den Fussballkids dabei...😉

    AAE Auf geht´s Schanzer - kämpfen und siegen ! --:-::