Während man mit der Defensivleistung des FCI insgesamt zufrieden sein darf, waren die Offensivaktionen meist sehr überschaubar. Überzeugende Siege gab es während der gesamten Saison lediglich wenige. Wir hatten zudem einige Male das Glück, dass der Gegner durch Platzverweise reduziert wurde. Wie ein roter Faden zog sich durch die Saison, dass wir vorne keine Durchschlagskraft aufs Feld bringen. Dies scheint den Verantwortlichen nicht bewusst geworden zu sein. Statt zu reagieren und etwas neues zu probieren blieb man bei der altbekannten Taktik, die sich bis zu allen Gegnern rumgesprochen hatte. Meist hoch und weit auf Kutschke und fasst immer durch die Mitte, war das Angriffsspiel angelegt. Selbst wenn man gegen sehr tief stehende Gegner (z. B. Meppen) antrat, behielt man dieses System bei. Statt das Spiel breit anzulegen und über die Außen bis zur Grundlinie zu kommen blieb es beim ideenlosen Spiel in die Mitte und dem Versuch über die zweiten Bälle erfolgreich zu sein. Völlig vercoacht hatte man sich beim Spitzenspiel in Dresden. Hier verzichtete man gänzlich auf eine defensive Absicherung im Mittelfeld.
Was macht man normalerweise wenn man erkennt, dass man nicht erfolgreich ist? Man schaut nach Alternativen! Ich glaube alle Fans stimmen damit überein, dass unsere "B-Elf" im Pokalspiel bei 1860 eine der besten Leistungen während der gesamten Saison gezeigt hat. Den Verantwortlichen scheint jedoch dies verborgen geblieben zu sein. Spieler die sich im besagten Pokalspiel anboten für weitere Einsätze wurden zuletzt nicht einmal mehr in den Kader aufgenommen. Bei den Aufstellungen von TO ist offenbar das Leistungsbild nicht maßgeblich. Alle erkennen an, dass man auch den jungen Spielern eine Chance gegeben hat. Dass diese in der entscheidenden Phase der Saison teilweise (Röhl) überbeansprucht waren, schien den Teamverantwortlichen egal zu sein. Einem Talent wie Röhl erwies man sicherlich keinen Gefallen, wenn man ihn trotz dessen schulischer Beanspruchung hohe Verantwortung auf dem Feld übertrug.
Nun kann man berechtigt die Frage stellen, was hätte man denn anders machen können? Ich vertrete die Auffassung dass TO Spieler wie Beister und Sussek bewusst nicht auf seinem Zettel hatte. Beide weisen hohes spielerisches Potential auf. Dass man dieses nicht sofort abrufen kann, wenn man monatelang nicht im Kader steht und keinerlei Spielpraxis bekommt dürfte wohl klar sein. Ein guter Trainer macht seine Spieler besser! Welcher Spieler von uns wurde besser gemacht? Der finnische Nationalspieler, der zwischenzeitlich auch nicht mehr im Kader erscheint, wurde im Gegenteil sogar immer schwächer. Dass TO ein Motivationsmonster sei bezweifle ich stark. Im Gegenteil! Durch seine nicht nachvollziehbaren Personalrochaden bei bestimmten Spielern und seiner Nibelungentreue zu anderen, deren Leistung zu wünschen übrig ließ, muss sich TO den Vorwurf gefallen lassen, er habe trotz des womöglich stärksten Kaders der Liga das Klassenziel nicht erreicht!
Wunder gibt es immer wieder, lautet es zwar in einem alten Schlager. Allein mir fehlt nach den enttäuschenden Leistungen seit vielen Wochen der Glaube, dass wir in den letzten Spielen der Saison den Karren noch aus dem Dreck ziehen können.